Die Totreder im MLM
Im Network-Marketing finden sich die unterschiedlichsten Menschen, Typen und Charaktere zusammen, um den Pfad des Erfolges zu beschreiten. Dabei hat jeder ein anderes Konzept, eine andere Vorgehensweise, ein anderes Motiv, andere Meinungen darüber, wie der Weg an die Spitze auszusehen hat. Der eine erzeugt den Hype, redet von großen Zielen, über Geld, Schecks, Autos und scheut sich sozusagen nicht, jedes nur erdenkliche Superlativ ganz plakativ verbal auszuschlachten, um den neuen Interessenten zu begeistern. Der andere Typus ordnet sich selbst der Kategorie der seriös arbeitenden Networker zu, erstellt tagelang Excel-Tabellen, verfügt über sämtliche Produktbeschreibungen und versucht jedem in aller Sachlichkeit die Geschäftsidee und die Produkte zu erklären. Er hat einen mathematisch präzise erstellten Plan, wann er welche Position in den nächsten zehn Jahren erreichen könnte und will. Dieser Typ Networker ist völlig von sich eingenommen, sind doch alle Zahlen, Daten und Fakten auf seiner Seite. Mit der Überzeugungskraft eines Wanderpredigers versucht er nun, sein Geschäft im Network-Marketing aufzubauen und vertraut dabei ganz auf die Mathematik seiner selbst erstellten Tabellen.
Es gibt ein großes Geheimnis in diesem Geschäft
Zahlen, Daten und Fakten sind unwichtig. Produkttabellen sind unwichtig! Das einzige, was zählt, ist Menschen zu begeistern, etwas in anderen zu wecken, ihnen Leben einzuhauchen, damit diese wieder ein Motiv haben, sich aus der Alltagslethargie heraus zu bewegen. Das können aber nur wenige in diesem Business, deshalb brauchen die meisten Führer, Integrationsfiguren, Vorbilder, eben „echte Typen“, die in der Lage sind, eine ganze Halle mit neuen Interessenten zu fesseln, zu begeistern und im wahrsten Sinne des Wortes „anzuzünden“! Jetzt denken Sie, das sind doch diese Jubelveranstaltungen, wo keiner hin will! Stimmt und stimmt auch nicht! Aber eines sollten Sie bedenken: der Totreder wird Totreder anziehen! Der Excel-Spezialist wird Excel-Spezialisten anziehen. Der Produktfanatiker wird Produktfanatiker anziehen! Der jedoch, der das Geschäft auf der Bühne mit Charisma verkauft, wird alle Menschen begeistern. Er wird unter anderem die Totreder begeistern, die es aber nicht zugeben werden und er wird auch die Excel-Spezialisten begeistern, die ihn zwar wegen der ganzen guten Stimmung kritisieren, weil zu viel Begeisterung einfach unseriös ist.
Dabei ist das Einzige, was Sie in diesem Geschäft benötigen, Begeisterung! Entweder über das Geschäft oder über das Produkt. Sie müssen gut reden können, dann sind Sie im Vorteil! Sie müssen sich verkaufen können, dann sind Sie im Vorteil! Sie müssen in der Lage sein, mit der Fähigkeit der eigenen Begeisterung, mit Ihrem Charisma, Hallen zu füllen, direkt in Ihrer Stadt, dann haben Sie Erfolg. Wenn Sie keine Gäste auf Veranstaltungen haben, dann liegt dies an Ihnen, an Ihrer mangelnden Ausstrahlung, an Ihrem Unvermögen zu telefonieren. Wenn Sie in 12 Monaten keine Organisation von mindestens 1.000 Geschäftspartnern haben, dann erzeugen Sie kein Momentum und Sie werden nie richtig Geld verdienen. Sie müssen lernen zu führen, sonst müssen Sie folgen. Wenn Sie folgen müssen, sind Sie ergo zu schwach zum Führen und damit auch zum Geld verdienen. Dieses Geschäft hat ganz darwinistische Züge an sich, auch wenn Ihnen dies niemand so direkt sagen mag. Die Führer verdienen das Geld, die Produktsoldaten haben die Arbeit, der Totreder scheitert an seiner mangelnden Ausstrahlung und der Excel-Spezialist wird weiterhin sein Zahlenwerk überarbeiten. Aber, aber, werden jetzt einige denken. Ist das wirklich so? Vielleicht!
Die Quintessenz:
Network-Marketing braucht wieder echte Typen mit Charisma. Führungskräfte, die die Hallen füllen, damit Begegnungen stattfinden, Gespräche und Austausch. Nach Veranstaltungen müssen Menschen wieder schlaflose Nächte haben. Das ist der eigentliche Zauber dieses Geschäftes, das ist das eigentliche System. Genau so entstehen und entstanden die Millionäre und Multimillionäre dieses Systems. Aber vielleicht haben sich die Zeiten ja wirklich geändert. Vielleicht will ja wirklich niemand mehr zu Veranstaltungen gehen? Vielleicht ist alles schwieriger geworden, vielleicht sind die guten alten Zeiten ja vorbei? Vielleicht!
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