MLM-Preisschock

Auf diese Frage hin hat es seitens der Vertriebspartner im Laufe der Jahrzehnte schon Millionen von Rededuellen mit renitenten Widersachern gegeben, die genau das Gegenteil behaupten. Da draußen herrscht der Preiskrieg und es sollte doch eine nachvollziehbare Legitimation dafür geben, wie im Network-Marketing oder Direktvertrieb kalkuliert wird. Sind die Produkte nun, wie allseits behauptet, durch den Ausschluß der Handelsstufen des Groß- und Einzelhandels wirklich günstiger oder handelt es sich dabei nur um ein Märchen, das in der Vergangenheit von einigen findigen Amerikanern als weiteres Marketinginstrument in die Welt gesetzt wurde, damit das Argumentationsgerüst des einfachen Networkers nicht gleich in der ersten Redeschlacht mit dem Gegner zusammenbricht? Was über das Preisargument hinaus dann nur als letzte Waffe in einem Rededuell verbleibt, ist der Hinweis auf die vermeintlich bessere Qualität im Vergleich zu handelsüblichen Waren.

500 Prozent Aufschlag sind normal
Die angeblichen Kritiker haben leider recht. Produkte im Direktvertrieb oder Network-Marketing sind meistens teurer als vergleichbare Ware aus dem konventionellen Handel, der auch durch das Internet unter erheblichem Preisdruck steht. Im Gegensatz zu früher macht der Wareneinkauf oder die Herstellung eines Produktes heute nur noch einen Bruchteil des Verkaufspreises aus. Dagegen ist die Vermarktung teurer geworden, die entweder über die klassischen Kanäle wie Print, TV und Einzelhandel erfolgt oder eben über einen recht teuren Vertrieb, der sein gutes Geld verdienen will. Nehmen Sie all die Supersäfte aus Utah, hier liegen die reinen Herstellungskosten und die Summe der Rohstoffe vielleicht pro Liter Wundersaft zwischen 3 bis maximal 5 Dollar.

 

Der Berater in Europa zahlt zwischen 35 und 40 Euro pro Liter im Einkauf und soll einen Verkaufspreis (allerdings handelt es sich hier um einen Mondpreis) in Höhe von bis zu 70 €uro erzielen. Auf den Einkaufspreis des Beraters in Höhe von durchschnittlich 40 €uro pro Liter zahlt das Unternehmen in der Spitze maximal 50 % Provisionen aus. Verbleibt ein bescheidener Rohgewinn in Höhe von rund 15 bis 25 €uro pro Liter Wundersaft, weil nicht immer die Gesamtprovision zur Ausschüttung kommt. In diesem Fall fließen Milliarden in das Reich der Mormonen, die sich wie kaum jemand anderes auf die Entdeckung von Wunderfrüchten spezialisiert haben und aus einfachen Zutaten echten Edel-Stoff machen, der weltweit seine Abnehmer zu finden scheint, zumindest in der ersten Momentumwelle.

Hohe Preise müssen sein
Produkte im Network-Marketing oder Direktvertrieb können demnach im seltensten Fall günstiger sein als es der Handel anbieten könnte, denn Sie als Vertriebspartner müssen ja aus irgendeinem Pool bezahlt werden. Schüttet ein Unternehmen also echte 50 % Provisionen aus, dann ist der Vertrieb eine richtige Kostenstelle, der in die Preisfindung einfließen muß. Allerdings gibt es weiteres Element, das es zu beachten gilt und welches die Unternehmen im Network-Marketing manchmal anwenden, um den Vertrieb bezahlen zu können. Die Rede ist vom reduzierten Punktvolumen. Nicht immer, wenn jemand zum Beispiel Ware für 10 Euro einkauft, erhalten Sie auch auf diesen Wert die volle Provision. Das CV-Volumen (Commission-Volume) kann nämlich reduziert sein und eventuell nur 50 % von der Normalausschüttung betragen. In diesem Fall zahlt das Unternehmen die Provisionen nur auf den Nennbetrag von 5.- €uro aus. Auch hier gibt es eine Fülle von Gründen, warum dies so gemacht wird. Entweder sollen bei dieser Maßnahme Wechselkursschwankungen aufgefangen oder ganz einfach der Gewinn fürs Unternehmen erhöht werden, aber es kann auch sein, daß es sich ausnahmsweise mal um margenschwächere Produkte handelt, die am Markt platziert werden sollen.

Also machen Sie sich keine Gedanken darüber, das Produkte im Network-Marketing meistens, vielleicht nicht immer, teurer sind, deshalb gibt es ja das Argument, als Berater zu Großhandels- oder Einkaufspreisen direkt beim Hersteller Ware zu beziehen, damit es günstiger wird. Hier handelt es sich dann zwar meistens um den wirklichen Verkaufspreis, aber das ist ein ganz anderes Thema, denn kleine Kosmetiktiegel der großen Markenhersteller sind auch alles andere als günstig wie auch Adidas-Turnschuhe in der Herstellung vielleicht nur 10 €uro kosten, im Verkauf allerdings dann für rund 120 €uro den Besitzer wechseln. Die Kunst liegt doch in der Konsequenz: günstig produzieren, teuer verkaufen und das vor allem zügig.

Damit das alles fein kontrolliert wird und der Verbraucher keinen Nachteil erleidet, haben wir doch die Verbraucherzentralen, die mit wachsamen Augen alle Märkte, Branchen und Preise  beobachten und uns stets mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn auch nur die geringsten Verdachtsmomente bestehen, die einen verlangten Preis nicht rechtfertigen würden.

Das Resümee lautet:

Teuer ist gut, dann wird wenigstens Geld verdient oder wollen Sie alte Batterien bei Ebay zum Discountpreis verkaufen

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