Die Superstars müssen promotet werden

Selbst der von der großen weiten Welt abgeschnittenste Ureinwohner in Afrikas ausgetrockneten Steppen weiß, dass er trommeln muss, wenn der Häuptling kommt, damit der Dorfplatz voll wird. Hingegen scheint es einigen Networkern trotz Hightech-Ausrüstung wie Handy, Smartphone, Notebook und funktionierenden Telefonleitungen oftmals nicht zu gelingen, selbst mit einer Vorlaufzeit von sechs Monaten auch nur einen einzigen Gast zu einer Großveranstaltung einzuladen. Firmen geben hunderttausende €uro aus, um so ein Großevent abhalten zu können, Führungskräfte treten die Elefantentour an, um auf der Bühne Ihre Gäste mit Begeisterung zu inspirieren und dann muß leider festgestellt werden, dass nur eine Handvoll neuer Gäste anwesend sind. Noch während der Veranstaltung wissen Sie, wie gut es war, keine eigenen Gäste mitzubringen, denn was hätten diese bloß darüber denken sollen, dass nur so wenige neue Interessenten anwesend sind!

Firmen sollten eine Kaution vom Scheck einbehalten

Lethargie, Bequemlichkeit und Unfähigkeit sind die Gründe, warum die Sitzplätze mancher Halle nur zu 40 Prozent besetzt sind. Die Halle ist so leer, weil Sie nicht Ihren Teil dazu beigetragen haben, weil Sie vielleicht andere Prioritäten hatten, weil Sie nicht wußten oder schlimmstenfalls noch immer nicht begreifen, wie notwendig eine Promotion der Häuptlinge ist. Warum meinen Sie, dass eine Führungskraft den unter Umständen weiten Weg von A nach B auf sich nimmt und tausende €uro oder mehr bezahlt, um bei einer Veranstaltung letztendlich auch für Sie auf der Bühne zu stehen? Um in Ihr deprimiertes Gesicht und auf die leeren Sitzplätze neben Ihnen zu schauen garantiert nicht.

Auch Ihre Argumente, dass diese Veranstaltung ja Geld kostet und Sie es wesentlich einfacher hätten, wenn der Eintritt frei wäre, greifen nicht wirklich. Eigentlich müßte das Unternehmen monatlich 30,- bis 50,- €uro von Ihrem Scheck einbehalten und Ihnen diese Summe erst dann wieder auszahlen, wenn Sie auf einer Veranstaltung mindestens zehn eigene Gäste nachweisen könnten. Dann würde der „Verlust-Reflex“ bei Ihnen greifen und Sie würden sich bewegen, sich ein wenig mehr anstrengen, mit ein wenig mehr Begeisterung einladen, ein wenig mehr Dringlichkeit entstehen lassen, ansonsten werden Sie mit Ihrem Standort ganz schnell auf der Black-List aller Führungskräfte stehen, denn niemand wir es sich ein zweites Mal antun, erneut in „die toten Augen von London“ an ihrem Standort blicken zu wollen.

Trommeln Sie, was das Zeug hält

Es ist völliger Blödsinn, dass heutzutage Veranstaltungen nicht mehr funktionieren, vielleicht gehören Sie bloß zu einer Generation von Networkern, die nicht mehr promoten können und es auch gar nicht mehr gelernt haben, weil mittlerweile zu viel über Internetmarketing geredet wird. Ich schätze nach wie vor, dass 80 % aller Systemeinsteiger nur aus einem ganz einfachen Grund in dieses Geschäft einsteigen: Geld oder besser Geldgier! Was promoten Sie? Einen Vortrag über Enzyme? Dann werden Sie Ärzte anlocken! Einen Vortrag darüber, warum Ballaststoffe so wichtig sind? Dann werden Sie ein Publikum mit Verdauungsproblemen anziehen! Einen Vortrag, an dem darüber referiert wird, wie man sich ein langfristiges Nebeneinkommen ohne Investitionen aufbauen kann? Dann sitzt die gesamte Hartz IV-Liga neben Ihnen in der Halle. Ein reines Internet-Business? Dann werden alle auf eine Onlinepräsentation warten! Das sind wirklich nicht die Brüllerargumente, mit denen Sie die Halle voll bekommen werden.

Erstellen Sie sich doch einmal selbst eine Liste mit den Keywords, auf die Sie reflektieren würden und glauben Sie mir, nach wie klingt diese Superlativ-Promotion besser, weil sie neigierig macht!

„Der absolute Top-Verdiener kommt! Die Legende ist dabei!  Die Nummer 1 erzählt, wie er sich in kürzester Zeit die Taschen vollgehauen hat! Die Gründer werden extra eingeflogen! Die Halle wird platzen!  Das Superprodukt wird vorgestellt! Die Welle wird jetzt zum Tsunami! Da mußt Du dabei sein oder mußt Du Deiner Frau an diesem Wochenende beim Abwaschen helfen?“
 

Mir fällt natürlich noch viel mehr ein, aber ich will Sie nicht überfordern. Einige werden jetzt auch sagen, die Zeiten, wo das ging, sind längst vorbei. Das ist ja unseriös! Das kann ich nicht! Dann machen Sie weiter wie bisher, denn daran, keine Gäste zu haben, sind Sie ja gewöhnt. Also entweder ändern Sie etwas an Ihrem „Vortrag“ zur Einladung oder machen weiter wie bisher, aber der Gedanke an einen Diavortrag über die Darmflora und die Eigenarten des Dünn- und Dickdarms nach einem guten Essen, die Verdauungsprobleme der Menschheit an sich, mag zwar in mir einen latenten Brechreiz auslösen, aber bei anderen zu einem Hochgefühl gleich einem intergalaktischem Orgasmus gereichen und das nur beim Gedanken daran, Teil eines solchen wissenschaftlich wertvollen Beitrages zum Wohle der Menschheit zu sein.

Übrigens: Wenn Sie mehr zum Thema „Promotion“ lernen möchten, dann sollten Sie mal bei Herbalife reinschnuppern. Die alten Schlachtschiffe aus der Pionierzeit wissen immer noch, wie es sich anfühlt, in einer Halle mit 10.000 bis 15.000 Menschen zu sitzen und glauben Sie mir, die waren nicht dort um Blut zu spenden, sondern wegen der Party und anschließenden “Verhaftung” von neuen Gästen, die Supvervisor werden sollen.

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