Das Gold der Networker
Ein brandheißes Thema im Network-Marketing, an dem sich die Gemüter immer wieder erhitzen, ist die Frage danach, ob es wirklich in der heutigen Zeit noch sinnvoll ist, eine Namensliste mit seinen eigenen Kontakten zu erstellen. Heutzutage erwartet der Neueinsteiger im Network-Marketing das Fix- und Fertig-Konzept, wie man möglichst schmerzfrei an Interessenten kommt, die sich für das Produkt oder die Geschäftsidee interessieren. Möglichst sollte alles so organisiert sein, dass man im besten Fall auch nicht telefonieren muss. Immer wieder ist auch von ganz tollen Internetsystemen zu lesen, die diejenigen als Idioten darstellen, die noch mit der alten Namensliste arbeiten, obwohl es doch durch das Internet möglich sei, dass einem die Interessenten förmlich in die Arme laufen.
Das klingt gut und wäre der Traum aller Kommunikationskrüppel, die meinen, in diesem Geschäft erfolgreich werden zu können, ohne über ein entsprechendes Persönlichkeitsprofil zu verfügen, vor allem, wo es gerade hier darauf ankommt, Präsenz zu zeigen. Aber so funktioniert das nicht und der erste Schritt in diesem Geschäft ist und bleibt die Erstellung der guten alten Namensliste oder nennen Sie es Kontaktliste, wenn Sie sich damit besser fühlen.
Eine gewisse Restglaubwürdigkeit hat jeder
Oft frage ich mich, warum die meisten Neu-Networker, allerdings auch einige erfahrene Profis, Angst wie der Teufel vor dem Weihwasser haben, Namen von Personen auf das Papier zu bringen, die man aus alten Geschäftsbeziehungen kennt. Die Antwort ist immer gleich. „Alle verbrannt, da geht nichts mehr, ich muß ganz neu anfangen!“ Was haben Sie gemacht? Was haben Sie den Leuten angetan? Ist noch zu viel Qualifikations-Ware aus anderen Network-Marketing-Geschäften in den Kellern gebunkert oder haben Sie Ihre Freunde und Bekannten beklaut? Die Blockade findet zumeist in den eigenen Gedanken statt und Sie sollten sich hinsetzten und einmal an die netten Zeiten denken, die Sie mit anderen verbracht haben, dann fällt Ihnen ein Gesicht nach dem anderen ein. Wenn ich auf Seminaren mein Publikum frage, wer schon einmal erfolgreich im Network-Marketing gescheitert sei oder zumindest jemanden kennt, den das betrifft, dann erheben sich 98 Prozent aller Anwesenden die Hände, was beweist, dass Sie nicht alleine mit diesem Problem dastehen. Streifen Sie diese Gedanken ab, Sie müssen schmerzlos werden und sich selbstverständlich fragen, warum Ihnen niemand mehr glaubt. Ist Ihre Reputation auf dem absoluten Nullpunkt angekommen? Wenn selbst der Lebenspartner an Ihrem Vorhaben zweifelt, wird es kritisch, denn dann bleibt nur noch der Weg in den grausigen „kalten Markt“, den nur wenige mental überleben
Holen Sie sich die verdammte Namensliste
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, heißt es. Erstellen Sie eine Namensliste und machen Sie endlich Ihre Hausaufgaben, ansonsten müssen Sie Anzeigen schalten, im Internet Landingpages basteln oder teure Leads kaufen! Das kostet alles verdammt viel Geld, das Sie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht haben. Außerdem glaube ich ganz fest daran, daß es mindestens zehn Personen gibt, die noch eine Tasse Kaffee mit Ihnen trinken würden, ansonsten sieht es wirklich bitter für Sie aus.
Im Network-Marketing gibt es nur sogenannte „warme“ oder „kalte“ Kontakte, dazwischen gibt es nichts. Sie haben somit die Qual der Wahl und können in weiteren Berichten nachlesen, wie Sie das perfekte Einzelgespräch führen, wie Sie Termine in der Hotellobby machen und wie Sie den kalten Markt erobern können. Mittlerweile gibt es ja schon Seminare, auf denen Ihnen beigebracht wird, wie Sie wildfremde Menschen auf der Straße, in Einkaufspassagen, in der Sauna, im Fahrstuhl und womöglich demnächst auch noch im Bordell nach der Visitenkarte fragen sollen. Nicht, daß es nicht ginge und ich ein Gegner solche Aktionen wäre, aber das ist definitiv nicht jedermanns Sache. Aber mal ehrlich unter uns! Irgendwie ist es doch auch traurig, daß Sie als erwachsener Mensch, vielleicht sogar als gestandener Geschäftsmann ein Wochenend-Seminar besuchen müssen, auf dem Ihnen beigebracht wird, wie Sie in einfachen Sätzen Menschen auf der Straße ansprechen können, um eine Visitenkarte von jemandem zu bekommen.
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