Weiße Haie im Network Marketing

In der kleinen heilen Welt so manch eines Networkers sieht dieser sich Schäfchen zählend als Hirte auf der Weide und wartet auf die wundersame Vermehrung seines Zuchtbestandes. Das wäre einfach zu schön, wenn es wahr wäre, ist aber ein großer Irrtum und fern jeglicher Realität. Im Network-Marketing geht es rau zu. Unter den Firmen, unter den Führungskräften, unter den ambitionierten Nachrückern, denn es geht um Beute! Alle Systeme leben von der Zufuhr neuer Partner. Bleiben wir einmal im Beutejargon und bezeichnen den Neueinsteiger treffenderweise als „Frischfleisch“. Sobald  im Network-Marketing ein Unternehmen oder eine Organisation schwächelt , tauchen Sie auf, diese furchteinflößenden Flossen, und der Showdown beginnt. Jetzt geht es nur noch um eines. Beute machen, soviel es geht!

Und bei einer systembedingten Fluktuation von bis zu 80 Prozent gibt es viel Beute. Dieses Naturgesetz im Vertrieb wird niemand ändern, insofern muß sich nur jeder fragen, ob er Beute oder lieber Jäger ist. Macht ein Unternehmen entweder Fehler, brodelt die Gerüchteküche oder ist die zweite Ebene der Führungskräfte unzufrieden, wird es gefährlich.

Sofort erfolgen die ersten Abwerbungsattacken, die mit Sicherheit Wirkung zeigen. Verfolgen Sie hierzu einfach die bestehenden Berichterstattungen in den Network-Marketing-Fachmedien. Jeder Wechsel einer Führungskraft ist das Ergebnis eines erfolgreichen Haiangriffs. Die ausgestiegene Führungskraft wird wird so schnell wie möglich versuchen, seine Beute im alten Team zu reißen und damit ist die Branche permanent in Bewegung. Es gibt Zugänge und es gibt Abgänge und hier liegt auch der Erfolg großer bekannter Führungskräfte begründet. Sie sind perfekte Jäger, genauso wie es von der Natur gewollt ist. Ein Löwe wurde geboren, um zu jagen, nicht um Maisfelder zu bewachen. Das entspricht nicht seiner Bestimmung. Sie sollten von den Jägern lernen, wenn Sie nicht länger zur Beute gehören wollen. Irgendwann müssen Sie wie ein Löwe Ihr eigenes Rudel anführen, dazu gehört auch, es zu verteidigen und Beute zu machen, damit es satt wird. Also, lernen Sie von den Jägern, achten Sie darauf, wo Sie krankes, schwaches Wild finden können und dann schlagen Sie zu. Gehen Sie davon aus, dass Sie schneller sein müssen als andere, denn die jagen schon, während Sie noch mit Ihrem Gewissen kämpfen. Wie der Jäger argumentiert, wie er sich an die Beute schleicht und wann er zuschlägt, ist reine Psychologie.

Wenn die Nahrung knapp wird, kommt es zu Kannibalismus

Im Network dreht sich oft die Diskussion darum, ob Abwerben legitim sei. Ob das ethisch vertretbar wäre. Diese scheinbare Ethik existiert nicht. Kannibalismus und das Gesetz des Stärkeren gehören zum System.
In einem Interview, das ich einmal mit Christian Wiesner, einem der begnadetsten Networker Europas führte, heute Gründer von Wellstar, sagte dieser zu mir: „Vertriebspartner von anderen Firmen abzuwerben ist wie die Blätter von einem kranken Baum zu pflücken!“  Dieses Interview fand vor mehr als zehn Jahren statt und die Aussage hat heute noch die gleiche ultimative Gültigkeit wie damals. Und er hat Recht und Unrecht zugleich. Manchmal erbeuten Sie nur Kleinwild, was überwiegend der Fall sein wird, aber manchmal und das unterscheidet den erfahrenen Jäger vom Anfänger, können Sie echtes Großwild, also unzufriedene Führungskräfte erbeuten. Kleinwild zu erlegen bedeutet, einen größeren Energieverlust hinzunehmen als eine Zufuhr von Nährstoffen es wieder ausgleichen kann, Großwild zu erlegen, also die Erbeutung erfahrener Networker hingegen, bedeutet Wachstum.

Der Revierkampf ist permanent gegeben

Über die Verwerflichkeit des Abwerbens zu lamentieren ist somit überflüssig. Verabschieden Sie sich von der Illusion, dass es nur Wachstum gäbe, einen sicheren Bestand, auf dem man sich ausruhen könne und ein friedliches Beieinander sein am Lagerfeuer dem Network-Alltag entspräche. Am Lagerfeuer wird oft von vergangenen Zeiten geredet, von denen, die gegangen sind, von denen, die aufgehört haben. Und damit sind wir wieder beim Ausgangspunkt, dem „Frischfleisch“. Und nun haben Sie exakt zwei Möglichkeiten, die Ihnen offen stehen: wildern in den Revieren der anderen oder Beutezug in der Welt draußen, denn das, was Sie auf jeden Fall benötigen, ist permanenter Zuwachs! Niemand und schon gar nicht Ihre Upline wird an der Lagerfeuer-Geschichte interessiert sein, warum gerade Ihre Organisation stagniert, warum Sie Probleme haben und warum Sie zu wenig Geld verdienen.

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